LeserBrief aus "Der Neue Tag" vom Samstag 20.06.2015

Windräder: Erst ein klares "Nein" und dann doch ein deutliches "Ja"?! Bereits im Jahr 2010 lag eine Anfrage der Stadt Schnaittenbach zur Ausweisung einer Konzentrationszone für Windräder südlich von Kohlberg im Bereich des Gipfelkreuzes vor. Die Stadt Schnaittenbach erbat sich dafür das Einverständnis des Kohlberger Marktrates, was dieser jedoch anhand einer sehr ausführlich begründeten Liste von Einwendungen ablehnte. Die Abstände zu den nächstgelegenen Kohlberger Wohnbebauungen betragen 1300 m im Osten und 2000 m im Westen. Der Gemeinderat befürchtete damals erhebliche Beeinträchtigungen durch Dauerbeschattung, Infraschall und Blitzlicht. Zudem machte er eine erhebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes im Kohlberger Raum geltend. Die Rede war auch von einer optisch erdrückenden Wirkung auf das Erscheinungsbild der Kohlberger Wohnbebauung und von den Auswirkungen auf die örtliche Fledermauspopulation. Zuletzt erwartete der Marktrat von Kohlberg, daß die Stadt Schnaittenbach diese Befürchtungen in dem Bauleitplanverfahren darstellt und Möglichkeiten aufzeigt, wie diese negativen Auswirkungen augeschlossen werden können. Also genau die gleichen Argumente, welche heute in 2015 nicht mehr gelten sollen! Da wundert es mich doch schon sehr, welcher Meinungsumschwung sich in den letzten 5 Jahren vollzogen hat. Warum ist man heute Befürworter dieser Windräder und damals Gegner? Warum hat man damals den Schutz der Kohlberger Bürger so in den Vordergrund gerückt und heute bestreitet man jeglichen Einfluß der Windräder auf den Markt Kohlberg! Die Gegenargumente bleiben doch damals wie heute die selben! Die Gemeinde Kohlberg zieht weder vom Standort Kohlberg noch vom Standort Schnaittenbach Nutzen. An der Energiewende hat sich auch heute wie damals nichts verändert. Aufgrund dessen könnte es doch wieder passieren, daß die Stadt Schnaittenbach eine erneute Anfrage stellt und wir dann die Dummen sind. Eine weitere Ablehnung wird die Stadt Schnaittenbach nicht akzeptieren, da es uns dann an Glaubwürdigkeit fehlt. An das, was dann passieren könnte, möchte ich nicht denken! Tanja Kunkel, 92702 Kohlberg